In Kürze
Die Ackerbohne stammt ursprünglich aus dem Orient und war seit dem 1. Jahrtausend vor Christus in der Schweiz weit verbreitet. Im Mittelalter war sie in ganz Mitteleuropa die wichtigste Hülsenfrucht für die menschliche Ernährung und diente zudem als Viehfutter. Ackerbohnen wurden in verschiedensten Formen verspiesen: Roh und ohne Schoten, wenn die Kerne noch grün und weich sind; gedörrt, geräuchert oder gemahlen als Brei und als Mischung mit Roggen und Gerstenmehl fürs Brotbacken.
Da die Ackerbohne als Hülsenfrucht viel Eiweiss enthält, war sie für hart arbeitende Menschen bis ins 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Europa eine wichtige Nahrungsquelle. Danach begann ihr Verschwinden. Sie wurde durch die Gartenbohne (Phaseolus Vulgaris) und die Kartoffel aus Mittel- und Südamerika verdrängt.
Bei den Projekten im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung von Kulturpflanzen (NAP) wurden alte Schweizer Vorkommen von Ackerbohnen vermehrt und beschrieben mit dem Ziel, die alte Kulturpflanze wieder für die menschliche Ernährung anzubauen. In einer zweiten Projektphase wurden die Sorten im Berggebiet, von wo die erhaltenen Sorten meist stammen, in Handarbeit aufgebaut. In der dritten Projektphase geht nun der Anbau im Berggebiet auf grösserer Fläche in die vollständig maschinelle Bearbeitung über. Für den Bergackerbau bedeutet dies eine grosse Herausforderung, da der grossflächige Anbau dieser Kulturart im Berggebiet vollständig verschwunden ist.
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Neben der aktuell hauptsächlich verfolgten Sorte sollen weitere vermehrt werden. Der Aufbau bis zur produktionsfähigen und Ertrag abwerfenden Menge dauert drei bis vier Jahre. Hierfür sucht ProSpecieRara nach weiterer finanzieller Unterstützung.