In Kürze
Die Beeren sind eine Kulturpflanzengruppe, bei der die genetische Vielfalt in besonderem Masse gefährdet ist. Ihre Kulturgeschichte ist zwar verhältnismässig jung, dennoch sind die Sorten schlecht dokumentiert. Expertinnen oder Experten für Beerensorten waren schon immer rar. Viele Beerensorten derselben Art sehen sich oberflächlich sehr ähnlich und sind für das ungeübte Auge kaum unterscheidbar. Schon früh ist es deshalb zu Verwechslungen in Baumschulen und auch in Sortensammlungen und Zuchtinstituten gekommen.
Die Kombination aus mangelndem Fachwissen und fehlender Kontrolle zur Sortenechtheit hat zu einer prekären Erhaltungs- und Handelssituation geführt. Weltweit kursieren bei den Johannisbeeren unter demselben Namen oft drei bis vier verschiedene Sorten. In der Literatur wurden viele Sortennamen zusammengefasst, obwohl es sich um eigenständige Sorten handelt. Würde man alle angeblichen Synonyme in der Literatur als korrekt ansehen, setzte man beispielsweise die Hälfte aller dokumentierten historischen Johannisbeerensorten gleich. In der Realität findet man jedoch zahlreiche unterscheidbare Sorten.
Aus diesen Gründen finden sich in den Beerensammlungen von ProSpecieRara im Vergleich zu anderen Sammlungen besonders viele namenlose oder zweifelhaft benannte Beeren-Akzessionen, die noch identifiziert werden müssen.
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