Bündner Strahlenziege

Als typische Berglerin ist die Bündner Strahlenziege äusserst robust und widerstandsfähig und legt auf der Suche nach Weideplätzen oft lange Märsche und knifflige Kletterpartien zurück.

Der Name sagt es: die Bündner Strahlenziege stammt wie viele der Ziegenrassen, die bis heute überlebt haben, aus der Region Graubünden. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie als Schwarze Gebirgsziege in der Literatur erwähnt, wobei damals auch ganz schwarze Tiere dazugezählt wurden. Im heutigen Farbschlag mit den charakteristischen «Strahlen» wird sie seit 1938 gezielt gezüchtet. Heute ist sie in ihrer Heimat kulturell wieder stark verankert, was vor einigen Jahrzehnten kaum mehr der Fall war. Sie geriet daher in Vergessenheit und ist Anfang der 1990er-Jahre beinah ausgestorben. Nur dank grossem Einsatz von Bündner Ziegenfreund*innen blieb sie erhalten. Auch heute noch stellt die Rasse nur einen kleinen Anteil am Gesamtbestand der Schweizer Ziegen und gilt noch immer als gefährdet. Sie ist aber auf gutem Weg, sich wieder zu einem stabilen Bestand zu entwickeln, denn Züchter*innen aus der ganzen Schweiz haben sich ihrer angenommen.

Schön und temperamentvoll
Die Rasse ist durch ihre schöne Kopfzeichnung unverkennbar. Die weissen Ohren und die beiden weissen Strahlen von der Hornbasis bis zum Maul geben dieser Ziege ihre besondere Eleganz. Auch die Unterseite des Schwanzes und die Umgebung des Afters sowie die Gliedmassen sind weiss, überall sonst ist das kurze, glatte Haar der Bündner Strahlenziege anthrazit bis tiefschwarz gefärbt. Der Rassestandard zählt sowohl behornte als auch genetisch hornlose Tiere zur Strahlenziege. Erfreulicherweise bevorzugt die Mehrheit der Züchter*innen den originalen, behornten Typ. Den ersten Eindruck mag primär ihre Eleganz hinterlassen. Die klugen Tiere bestechen aber mindestens genauso sehr durch ihr Temperament und ihre Kletterkünste. Als typische Bergziegen lieben sie gut strukturierte Weiden und erklettern auf der Suche nach kräuterreichen Gebieten problemlos auch schwierigstes Gelände.

Widerstandfähige Bergsteigerin
Die Milchmenge, welche die Bündner Strahlenziege liefert, scheint mit 500-600 kg auf den ersten Blick nur mittelmässig. Bedenkt man aber, dass sie diese auch unter extensivsten Bedingungen verlässlich erbringt, so ist diese Leistung sehr beachtlich. Die Zuchtziele für die Bündner Strahlenziege liegen deshalb, neben der reinen Erhaltungszucht, auch bei der Förderung der Milchleistung unter extensiver Haltung und gleichzeitiger Widerstandskraft und Ausdauer in schwierigem Gelände.
Neben ihrer Nutzung als Milch- und Fleischziege können diese Tiere auch sehr gut zur Landschaftspflege eingesetzt werden. So ist die Bündner Strahlenziege mit ihrer Trittsicherheit und Kletterfähigkeit sehr gut darin, auch unwegsames Gelände vor Vergandung zu bewahren.

Bestandesentwicklung

  • leicht zunehmend

Nutzung

  • Milch
  • Fleisch

Zuchtziele

  • Erhaltung der robusten Gebirgsrasse mit der Fähigkeit, auch unter klimatisch harten Bedingungen und bei langen Wegen für die Futtersuche eine gute Milchleistung zu erbringen.

Masse und Gewichte

Widerristhöhen
Geissen 75 cm
Böcke 85 cm

Gewichte
Geissen 55 kg
Böcke 75 kg

Partnerorganisation

Der Schweizerische Ziegenzuchtverband führt das Zuchtbuch für die Bündner Strahlenziegen und ist in regionalen Zuchtgenossenschaften organisiert.

Schweizerischer Ziegenzuchtverband (SZZV)
Schützenstrasse 10
3052 Zollikofen
Tel. 031 388 61 11
www.szzv.ch
 

Tiervermittlung

Bündner Strahlenziegen suchen und anbieten auf:
www.tierische-raritäten.ch