Erhaltung der Pommernente

Die Pommernente ist stark gefährdet. Sie gehört zu einer der letzten verbliebenen Landentenrassen. Mit einem neuen Brutzentrum in der Romandie sollen sie gefördert werden.

In Kürze
Die Pommernente wurde ursprünglich in Nordostdeutschland und später in ganz Europa in grosser Zahl gezüchtet. Inzwischen ist ihr Bestand aber stetig zurückgegangen; zu stark wurde die Konkurrenz durch frühreife Mastrassen wie z.B. Rouen- oder Pekingenten. Dabei ist die Pommernente für die Biodiversität in der Landwirtschaft von grossem Wert. Und ihr Fleisch ist – gerade wegen des langsameren Wachstums – unter Kenner*innen als hochwertig bekannt und hat als Nischenprodukt ein grosses Potenzial.

Das von ProSpecieRara geförderte Brutzentrum für die Pommernente in der Westschweiz ist für die Schweizer Pommernentenzucht ein bedeutendes Standbein und für das Westschweizer Züchternetzwerk eine wertvolle Anlaufstelle. Hier können gleichzeitig mehrere wertvolle Blutlinien gezüchtet und damit komplette Zuchtgruppen vermittelt werden.

Seit Projektstart konnten relevante bauliche Massnahmen und Infrastrukturanschaffungen getätigt werden, die ab 2019 die Vermehrung und Vermittlung von Pommernenten massgeblich stärken werden.

Möchten Sie die Zucht und Vermehrung dieser seltenen Entenart unterstützen? Wir sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen und danken Ihnen im Voraus für Ihre Spende. Oder werden Sie selber Entenzüchter*in!

Die Pommernente ist in der Schweiz die letzte Ente des sogenannten «Landrassen»-Zweinutzungstyps. Die Haltung dieser Tiere ist vergleichsweise einfach: Die Pommernente gilt als krankheitsresistent und robust gegenüber rauer Witterung. Sie ist zudem von teurem Kraftfutter unabhängig.

Aufgrund ihrer Eigenschaften könnte sich die Pommernente in Zukunft als wertvolle «Backup-Ente» herausstellen: Wenn die industrielle Entenproduktion in Schieflage gerät, beispielsweise durch eine neue Vogelgrippe-Pandemie, die eine Massenhaltung aus seuchengesetzlichen Gründen nicht erlaubt, dann braucht man die Landrassenente.

Der Ente unter die Flügel greifen
Wer Pommernenten ein Zuhause gibt, wird belohnt: Bis zu 150 schmackhafte Eier pro Jahr, ab und zu einen Entenbraten und heitere Momente mit den fidelen Haustieren, die den Garten von Schnecken befreien, sind garantiert. Die Pommernente ist ein klassisches Mehrnutzungstier. Knapp 50 Züchter*innen setzen sich mit Hingabe für ihre Erhaltung in der Schweiz ein. Um solch engagierten Personen zu helfen, hat ProSpecieRara im Jahr 1999 den Züchterverein für ursprüngliches Nutzgeflügel (ZUN) gegründet, der heute als selbstständiger Verein die landesweite Zuchtarbeit koordiniert und Kükenaufzuchtkurse organisiert.

2015 hat ProSpecieRara die Webseite www.tierische-raritäten.ch ins Leben gerufen, die den Kauf und Verkauf von Pommernenten und Tieren anderer ProSpecieRara-Rassen erleichtert. Mit Eifer arbeiten Züchtende, ZUN und ProSpecieRara gemeinsam daran, die Ente mit dem Latz zu erhalten.

Seit Projektstart 2017 konnten relevante bauliche Massnahmen und Infrastrukturanschaffungen getätigt werden: Ein Teichsystem mit ökologischer Wasserreinigung wurde angelegt, Zuchtentenställe und Kükenaufzuchtställe gebaut und Brutapparate angeschafft. Seit 2019 laufen nun die eigentlichen Vermehrungs- und Vermittlungsarbeiten, die die Pommernentenzucht in der Schweiz massgeblich stärken werden.

Steckbrief

Erhaltungsprojekt
2017

Förderung der Pommernente in der Schweiz und bessere Versorgung der Romandie mit Jungenten durch ein effizientes Brutzentrum in der Nähe von Fribourg

Teilfinanziert durch eine Westschweizer Stiftung. Auf Spenden angewiesen.

Das Brutzentrum wurde eingerichtet. Die eigentliche Zucht und Vermehrung sowie die Netzwerksarbeit startet mit der Brutsaison 2019.