Die Forscher*innen des Instituts für Genetik der Universität Bern untersuchen dazu im Auftrag von ProSpecieRara und der Zuchtvereinigung für ursprüngliches Nutzgeflügel (ZUN) Blutproben von je einem Hahn und zwei Hennen von allen erfassten Zuchtgruppen der drei ProSpecieRara-Hühnerrassen (Appenzeller Barthuhn, Appenzeller Spitzhaubenhuhn, Schweizerhuhn): bei gut 100 Zuchtgruppen aus der ganzen Schweiz eine logistische Herausforderung.
Die Mitarbeiter*innen um Prof. Dr. med. vet. Cord Drögemüller von der Uni Bern haben zusammen mit dem ZUN die Probensammlung optimal organisiert und aufgegleist: An 4 Samstagen im März sollten an jeweils einem Standort (Ostschweiz, Romandie, Tessin und Grossraum Bern) die Züchter*innen ihre Tiere zentral zur Probenentnahme mitbringen, wo den Tieren durch eine kleine Punktion einer Flügelvene einige Tropfen Blut abgenommen würden.
Mit dem ersten Termin am 6. März ist das Projekt definitiv gestartet und mit dem vergangenen Samstag 27. März konnte die Phase der Probengewinnung erfolgreich abgeschlossen werden: Die Tierärzt*innen der Uni Bern haben an den 4 Terminen insgesamt fast 250 Tiere beprobt und ihre Blutproben für die genetischen Untersuchungen sichergestellt. Im Laufe des Aprils folgt nun die Aufarbeitung im Labor: Die DNA wird aufgereinigt und für die genetischen Untersuchungen vorbereitet. Der Hauptteil des Projekts, die Ermittlung der Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Hühnerrassen, ist aktuell in vollem Gange und hat den ersten wichtigsten Checkpoint – die Probengewinnungen – bereits erfolgreich passiert.
Ein grosses Kompliment geht dabei an die Tierärzt*innen, die ihre Arbeit meistens bei frostigen Temperaturen mit viel Engagement und Sorgfalt durchgeführt haben: In Coronazeiten war das Arbeiten in beheizten Innenräumen trotz winterlicher Umstände keine Option.
Auch die Organisation der Zeitpläne und Einladungen der Züchterschaft durch den ZUN verdient ein grosses Lob: Daniel Tschuor zusammen mit Barbara und Fritz Jakob vom ZUN haben sich stark engagiert, um Wartezeiten und Anfahrtswege möglichst gering zu halten. Die wichtigsten Beteiligten, ohne die das Projekt (und die Erhaltung der Schweizer Hühnerrassen überhaupt) nicht möglich wäre, sind natürlich die Züchter*innen, die sich nicht nur in Stall und Hof für den Fortbestand der Rassen einsetzen, sondern dieses Jahr zusätzlich noch an einem freien Samstag Zeit und Weg auf sich genommen haben, um ihre Tiere für Probenentnahmen zur Verfügung zu stellen. Ein ganz herzliches Dankeschön ihnen allen für die wertvolle Mitarbeit!
Nun warten wir gespannt auf die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen und werden Sie hier auf dieser Seite darüber auf dem Laufenden halten.
Weitere Infos zum Projekt finden Sie hier