Wir starten mit der steilen Behauptung: Wer noch nie eine ‘Mieze Schindler’ gegessen hat, weiss nicht, wie eine richtige Erdbeere schmeckt. Denn diese Sorte, die 1925 in Dresden gezüchtet und nach der Frau des Züchters benannt wurde, überzeugt mit einem hervorragenden, kirschenähnlichen Geschmack. Richtig reif und somit am aromatischsten ist sie erst, wenn sie ganz dunkelrot, fast schwarz ist. Entsprechend ist auch ihr Saft sehr dunkel, weshalb sie auch «Bluterdbeere» genannt wird.
Vielfalt gewinnt
Wer jetzt aber im Garten ausschliesslich auf die ‘Mieze Schindler’ setzt, wird eine Enttäuschung erleben – es wird keine Früchte geben. Denn die Mieze braucht eine andere Sorte als Bestäubersorte, weil sie selber keine Pollen produziert. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Bestäubersorte gleichzeitig, also auch ungefähr ab Ende April blüht, damit eine Befruchtung stattfindet. Passende Sorten sind z.B. ‘Hansa’, ‘Wädenswil 6’, ‘Königin Luise’ oder ‘Sengana’.
DER Tipp für Haus- und Balkongarten
Eine dermassen leckere Erdbeersorte wie die ‘Mieze Schindler’müsste doch im Handel weitverbreitet sein, da die Nachfrage enorm sein muss. Leider ist die Mieze aber nicht nur sehr aromatisch, sondern auch eher weich. Lagerung und Transport bekommen ihr nicht gut. Diese Tatsache gilt für die meisten der ProSpecieRara-Erdbeersorten. Umso mehr lohnt es sich, diese im Hausgarte oder auch auf dem Balkon anzubauen, wo der Transportweg im Optimalfall nur gerade eine Armlänge beträgt.
Quellen für Jungpflanzen der ‘Mieze Schindler’ finden Sie in unserem Sortenfinder, aber auch an unseren Setzlingsmärkten und an der HerbstGartenZeit werden Setzlinge davon angeboten.