Stangenbohne 'Blauhilde' – ein wendiges Energiebündel
Unser Sommer-Liebling strebt nach höheren Sphären und besticht mit einer wunderbaren Farbe.
Sie verleiht jedem Garten eine weitere Dimension; die Stangenbohne nutzt den vorhandenen Platz optimal, indem sie bis zu vier Metern in die Höhe klettert. Da der Anbau – sie braucht etwas, woran sie sich emporwinden kann – und die Ernte aber entsprechend aufwändig sind, findet man sie heute kaum noch im Handel. Vielmehr werden heute Buschbohnen, die maximal 60 cm hoch werden, angebaut.
Die «Chamäleon»-Bohne
Unsere 'Blauhilde' fällt im Garten jedoch nicht nur wegen ihrer Grösse auf, sondern auch wegen der Farbe ihrer Schoten. Denn diese leuchten in wunderschönem Blauviolett zwischen den grünen Blättern hervor – entsprechend einfach findet man sie beim Pflücken. Das Kochen überlebt die violette Farbe leider nicht, die Schoten werden grün. Dennoch dürfen Bohnen keinesfalls roh verzehrt werden, da der giftige Inhaltsstoff Phasin erst durch das Kochen abgebaut wird. Aber der Farbwechsel hat sein Gutes, denn so lenkt die ungewohnte Farbe nicht vom exzellenten Geschmack der zarten Bohnen ab. Wie alle Hülsenfrüchte sind die Bohnen wertvolle Eiweisslieferanten.
Immense Sortenvielfalt
Stangenbohnen sind entwicklungsgeschichtlich älter als Buschbohnen, schon seit dem 15. Jahrhundert werden die aus Süd- und Zentralamerika stammenden Phaseolus vulgaris bei uns angebaut. Sie fehlten einst in keinem Bauerngarten und wurden traditionell von Mutter zu Tochter weitergegeben. Entsprechend gross ist die Sortenvielfalt. Alleine im Fundus von ProSpecieRara schlummern 200 Stangenbohnensorten.
Die Stangenbohne 'Blauhilde' gibt es ungefähr von Juli bis Oktober in ausgewählten Coop-Supermärkten, in Hof- und Bioläden oder auf Wochenmärkten. In diesem Jahr ist sie jedoch vielerorts erst ab August erhältlich.