Rande 'Chioggia' – die vielschichtige Musterschülerin

Unser Herbst-Liebling ist äusserlich relativ unscheinbar, aber – horizontal – aufgeschnitten mag sie zu überraschen.

Rande muss nicht blutrot sein. Berücksichtigt man die Tatsache, dass Rande sehr eng mit Krautstiel verwandt ist, verwundert es nicht weiter, dass es Randen auch in weiss, gelb oder sogar wie unseren Herbst-Liebling im attraktiven Ringmuster gibt. Aus der wilden Rübe beta vulgaris subsp. maritimas sind in verschiedenen Epochen die stielbetonten Krautstiele, die Randen mit arg verdicktem Wurzelansatz und deutlich später auch die Zuckerrübe gezüchtet worden.

Das Ringmuster entsteht in der Wachstumsphase, wo sich im steten Wechsel ein hellerer Holzmantel und ein dunklerer Bastmantel übereinander aufbauen. Was uns heute begeistert und der 'Chioggia' zu Auftritten auf Titelblättern von Foodmagazinen verhilft, hat man einst möglichst zu eliminieren versucht: Einheitlich rot gefärbt sollte die «Rote Beete», wie sie in Deutschland heisst, daherkommen.

Aufgepasst beim Kochen!
Ihre Ringe verliert die 'Chioggia' jedoch beim Kochen, dann laufen die Farben ineinander über. Da ihr Fleisch aber sehr zart ist, kann sie problemlos auch roh, z.B. als Carpaccio gegessen werden. Oder aber man blanchiert sie kurz und schreckt sie dann ab. Auch beim Frittieren bleibt das Ringmuster grösstenteils intakt. Damit das Ringmuster richtig zur Geltung kommt, ist es wichtig, sie horizontal in Scheiben zu schneiden und nicht etwa vertikal. Die Verwandtschaft mit dem Krautstiel verrät es bereits: Auch die Blätter der Rande sind geniessbar und können gleich wie Krautstiel zubereitet werden.

Italienisches Lagergemüse
Draussen, in einer Styroporkiste können Randen nach der Ernte im Herbst problemlos bis in den Frühling gelagert werden und bereichern so die Winterküche.

Und dann wäre da noch die Sache mit der Aussprache: Unser Herbstliebling stammt aus dem Ort Chioggia bei Venedig, entsprechend wird ihr Name italienisch, also ungefähr «Ghiotscha» ausgesprochen.

Die Rande ‘Chioggia’ gibt es ungefähr von August bis März in den ausgewählten Coop Supermärkten, in Hof- und Bioläden oder auf Wochenmärkten.


Rezepte im Herbst

mit Chioggia

 

von ProSpecieRara

 

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