'Leskovac' - eine gar nicht so grosse Riesenquitte
Eine bewährte Quittensorte mit sehr saftigem Fruchtfleisch und auch nach dem Kochen verbleibend weisslichem Fruchtfleisch.
Die Sorte 'Leskovac’, die auch 'Riesenquitte aus Leskovac' genannt wird, ist eine altbewährte, robuste Quittensorte, die um 1890 in Leskovac (Serbien) entstanden ist. Der Wuchs ist anfangs stark, später nur noch mittel. Die Blüten sind sehr gross, bis 7 cm messend.
Trotz des Zusatznamens «Riesenquitte» ist die Frucht meistens mittelgross, in der Grösse relativ ausgeglichen, in der Form aber sehr variabel, leicht apfel- oder breitbirnenförmig, kelchseits typisch abgeflacht. Die Haut wird grün-gelb bis gelb, sie ist wenig befilzt. Das Fruchtfleisch bleibt gekocht weisslich und sehr saftig.
Die Sorte ist selbstunfruchtbar und auch als Pollenspender kaum geeignet. Sie braucht somit eine Befruchtersorte wie z.B. die Sorten 'Bourgeault’ oder 'Champion’. Trotzdem trägt die Sorte auch in kühleren Lagen (z.B. Reigoldswil/BL) gut. Leskovac hat eine hohe spezifische Ertragskapazität. Diese wird ausgedrückt in kg Früchte je m3 Kronenvolumen. Die Früchte fallen zur Reifezeit, genaues Beobachten ist vorteilhaft.
Die Quitte ist für unzählige Verwendungszwecke geeignet. Ausgereift ist sie, sogar roh genossen, äusserst gesund. Mit ihrem Buch «Die Quitte – eine fast vergessene Obstart» (IHW-Verlag, ISBN 3-930167-45-X) hat Monika Schirmer dieser köstlichen Frucht eine verdiente, vor allem kulinarische Huldigung dargebracht: 270 von insgesamt 380 Seiten bestehen aus vielfältigsten Rezepten! Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.
Frits Brunner, Obstsortenkenner