Farbiger Krautstiel-Mix – ein dynamisches Trio

Herbstlich bunt kommt der Herbst-Liebling daher – und wickelt die Schweiz von Genf bis ins Bündnerland um den Finger.

Glaubt man den Engländern ist Krautstiel DAS typische Schweizer Gemüse. Denn auf der Insel nennen sie ihn schlicht «Swiss chard». Das kommt tatsächlich nicht von ungefähr, denn im vergangenen Jahrhundert widmeten sich Genfer*innen intensiv der Züchtung und Selektion von Krautstielsorten. Diese Genfer Züchter*innen hatten damals nur weissen Krautstiel gezüchtet – was bis heute nachzuwirken scheint, da wir heute – wenn überhaupt – primär weissen Krautstiel auf dem Radar haben. Aber es gibt ihn auch in gelb und rot. Dies verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass Krautstiel sehr eng mit Randen verwandt ist.

Genfer oder Bündner?
Unser Trio machen der rote ‘Feurio’, der gelbe ‘Golden’ und der weisse Krautstiel namens ‘Brilliant’ zum bunten Mix. Kocht man sie gemeinsam, resultiert daraus zumeist ein mehr oder weniger einheitliches Rosa, denn das Rot verfärbt den Rest ziemlich dominant.

Krautstiel kann auch roh gegessen werden, üblicherweise wird er jedoch gekocht oder gratiniert verwendet. Ein Kraustiel-Klassiker sind die Bündner Capuns, wo ein Buchweizenteig mit Salsiz in blanchierte Krautstielblätter eingewickelt und so gekocht wird.

Die so genannten «Baby-Leaf» von Krautstiel, also die ersten kleinen Blättchen, die bereits die sortentypische Färbung der Blattachseln aufweisen, aber noch klein und fein sind, sind als Salatbeigabe beliebt.

Viel Ertrag auf wenig Platz
Im Garten sind Krautstiele dankbare Zeitgenossen. Über viele Monate, oftmals noch über den ersten Frost hinaus, kann man jeweils die äussersten Blätter ernten, während im Innern immer neue Blätter nachwachsen und für Nachschub sorgen. Da gerade die gelben und die roten Sorten zudem auch sehr dekorativ sind, machen sie sich auch auf jedem Balkon gut.

Farbigen Krautstiel gibt es ungefähr von August bis Dezember in Hof- und Bioläden, in ausgewählten Coop Supermärkten oder auf Wochenmärkten.