Auf dem Projekthof Tannenberg betreiben wir seit 1. Januar 2022 eine Versuchs- und Erhaltungsstation. Nebst der Erhaltung und Förderung der 38 Rassen im Netzwerk zusammen mit den Züchter:innen und Zuchtvereinen haben wir hier einen Standort erhalten, wo wir Massnahmen zur Erhaltung und Förderung von gefährdeten Nutztierrassen umsetzen können, die im normalen Zuchtalltag wenig oder nicht realisierbar sind. Hier können wir neue Ideen entwickeln und testen und das gewonnene Wissen weitergeben.
So können z.B. Widderlämmer von raren Schafrassen miteinander aufgezogen und dabei unterschiedliche Veranlagungen erkannt werden (z.B. Parasitenresistenz, Robustheit, etc.). Oder es werden in einer Brutstation Küken von seltenen Hühnerrassen ausgebrütet und an Interessierte abgegeben. Zudem lebt auf dem Tannenberg eine Spiegelschaf-Zuchtguppe, bei der besonders rare Genetik innerhalb der Bündner Schafrasse gefördert werden soll.
Wo Hochstammbäume gesetzt oder ersetzt werden müssen, kommen natürlich alte Sorten zum Zug. Im Frühling 2022 wurde zudem auch eine Kopfweidenallee mit traditionellen Weidensorten angelegt. Dabei wurden Weidensorten ausgewählt, die sich besonders für die Laubfütterung eignen. Auch in diesem Bereich sollen Erfahrungen gesammelt werden, die der Gesundhaltung der Tiere dienen.
Und auch die natürliche Fauna und Flora soll auf dem Tannenberg mit Elementen wie Magerwiesen, Totholzhaufen und vielem mehr gefördert werden. Die Hauptgebäude des Hofes stehen auf knapp 700 m.ü.M. während sich die 10 ha Weideland und 6 ha Wald über 630 bis 900 m.ü.M. erstrecken.