Pfauenziege

Die Pfauenziege ist eine Bergziege von stattlichem Wuchs und wunderschöner Zeichnung. Erstaunlich, dass sie einst als nicht förderungswürdig klassiert und damit dem Verschwinden preisgegeben wurde.

Die früheste Beschreibung der Prättigauer Ziege von 1887 kommt jener der heutigen Pfauenziege beachtlich nahe. Damals war die Rasse im Bündnerland und dem Tessin noch relativ weit verbreitet und wurde auch «grau-schwarze Gebirgsziege»,  «Halbweisse» oder «Colomba» (ital. «Taube») genannt. Die heute exakt definierte Zeichnung war zu jener Zeit noch vielfältiger und die schneeweisse vordere Körperhälfte oft eher grau. Die Rasse wurde praktisch zum Aussterben verurteilt, als ihr vom Bund 1938 die Förderungswürdigkeit abgesprochen wurde. Denn ohne offizielle Unterstützung zu überleben, war für eine Ziegenrasse sehr schwierig. Doch die Pfauenziege hatte Freund*innen im Bündnerland und einige wenige Züchter*innen liessen sich die Haltung der schwarzweissen Schönheiten nicht ausreden. Anfang der 1980er-Jahre war die Rasse dennoch fast am Ende, lediglich zehn Pfauenziegen-Züchter*innen, viele davon mit weniger als fünf Tieren, waren noch übrig. Diese taten sich mit ProSpecieRara zusammen, warben für die kostbaren Ziegen und stellten Jungtiere für neue Zuchtgruppen zur Verfügung. Die Bekanntheit der Pfauenziege nahm zu und Dank stetig steigender Nachfrage wuchs der Bestand wieder an. Heute widmen sich Züchter*innen verteilt über alle Landesteile den noch immer raren Pfauenziegen.

Kunstwerke in Schwarzweiss
Pfauenziegen sind grosse und eher schwere, kräftig behornte Tiere, die gewiss zu den attraktivsten Ziegen der Schweiz gehören. Ihre charakteristische Zeichnung ist komplex: Die hintere Körperhälfte ist schwarz mit weissen Oberschenkeln, weissem Aalstrich, weissem Schwänzchen und Flankenfleck. Schwarz sind auch Ohren, Maul und die durch die Augen verlaufenden Bänder, die sogenannten «Pfaven». Die Zeichnung vererbt sich sehr dominant, weshalb die Reinrassigkeit einer Herde nicht so leicht abzuschätzen ist, denn auch Kreuzungstiere sehen oft wie Pfauenziegen aus. Die Attraktivität hat aber auch ihre Kehrseite, denn mit der Konzentration auf diejenigen Tiere, deren Zeichnung perfekt dem Rassestandard entspricht, leidet die genetische Vielfalt innerhalb des Bestandes.

Milchbetonte Bergziege mit vielen Talenten
Die Pfauenziege ist als typische Bergziege geländegängig und robust. Die Tiere sind nicht nur besonders schön, sondern auch sehr marschtüchtig – bestens geeignet also für den Einsatz in steilem Gelände. Pfauenziegen lassen sich in mehreren Disziplinen nutzen: Sie sind ausgewogene Milch- und Fleischlieferanten, werden dank gutem Zuwachs der Jungtiere als Oster- oder Herbstgitzi sehr geschätzt und kommen auch im Agrotourismus z.B. als attraktive Begleittiere für Ziegen-Trekkings oder als Bewohner von Schau-Bauernhöfen zum Einsatz.

Bestandesentwicklung

  • stabil

Nutzung

  • Milch und Fleisch

Zuchtziele

  • Gesundheit, Widerstandsfähigkeit, Anpassungsvermögen
  • Frühreife, Wüchsigkeit
  • Fruchtbarkeit und Langlebigkeit
  • Gute Raufutterverwertung
  • Gute Milch- und Fleischleistung

Masse und Gewichte

Widerristhöhen
Geissen 75 cm
Böcke 85 cm

Gewichte
Geissen 60 kg
Böcke 85 kg

Partnerorganisation

Der Schweizerische Ziegenzuchtverband führt das Zuchtbuch für die Pfauenziegen und ist in regionalen Zuchtgenossenschaften organisiert.

Schweizerischer Ziegenzuchtverband (SZZV)
Schützenstrasse 10
3052 Zollikofen
Tel. 031 388 61 11
www.szzv.ch
 

Tiervermittlung

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www.tierische-raritäten.ch

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