Geflügel

Während unsere Hühner alle von asiatischen Urwaldbewohnern abstammen, waren bei unseren Enten und Gänsen bereits die Urahnen in Mitteleuropa heimisch.

Hühner – gefiederte Eierleger aus dem Dschungel
Haben Sie gewusst, dass alle unsere heutigen Hühnerrassen von einem Dschungelbewohner abstammen? Das Bankiva-Huhn aus Südostasien ist der Vorfahre unserer Hühner. Dieses Ur-Huhn lebt zurückgezogen im Unterholz des Tropenwaldrandes und übernachtet auf Bäumen, geschützt vor Fressfeinden

Knochenfunde belegen, dass die Domestikation der Hühner vor 8’000 Jahren begann. Heute gibt es eine sehr grosse Vielfalt an Zwerg-, Mittel- und Grossrassen. Die Geflügelindustrie hat zudem Zuchtlinien herausgezüchtet, die extrem auf Eier- oder Mastleistung spezialisiert sind. Im Gegensatz dazu stellen die letzten noch lebenden Schweizer Hühnerrassen den traditionellen, extensiven Hühnertypus dar. Dieser liefert zwar nicht so viele Eier pro Jahr wie hochgezüchtete Leistungshühner, dafür steht den Tieren aber mehr Energie zur Verfügung, was diese mit ausgesprochener Langlebigkeit und Robustheit danken.

Enten und Gänse Grazien mit aquatischen Vorlieben
Hausgänse wurden bereits von den Griechen und Römern domestiziert. Ihre wilde Vorfahrin ist die Graugans, aus der sich viele verschiedene Rassen entwickelt haben. Wild- und Zuchtform bilden noch immer eine gemeinsame Art und lassen sich untereinander kreuzen. Die Hausgänse waren einst wichtige Daunen- und Federlieferanten, wurden aber auch immer an ihrem Fleischansatz gemessen. Kurze Flugmanöver von einigen Metern liegen bei Hausgänsen durchaus drin, richtig in die Ferne, wie ihre wilden Verwandten, zieht es sie jedoch nicht mehr.

Auch bei der Hausente gab es einst viele Rassen. Sie entwickelten sich aus der bekannten Stockente und waren wegen ihres Fleisches, ihrer Eier und ihrer Federn als Füllung für Bettwaren gefragt. Von den einstigen schweren und fleischigen Landenten haben nur wenige Rassen überlebt, zu ihnen gehören die Rouen-Ente und die Pommernente.

Tauben — Friedensymbole, lebendiges Kulturgut und Freizeitbegleiter
Domestizierte Tauben leben schon 7'000 Jahren mit dem Menschen zusammen und gelten seit biblischen Zeiten als Symbole für Frieden, Unschuld und Zuneigung, weshalb sie heute oft auch an Hochzeiten anzutreffen sind. Im mittelalterlichen Volksglauben galt die Taube als «Herrgottsvogel», der die Seele des Verstorbenen zum Himmel trug und Haus und Hof vor Feuer und Blitzschlag schützte. Tauben bereicherten die Bauernhöfe, auf deren Feldern sie sich ihr Futter selber suchten und wo ihr Fleisch eine willkommene Abwechslung auf dem Speisezettel war – vor allem auch in harten Zeiten. Die Schweizer Taubenrassen stammen alle von Bauerntauben ab und auf vielen Höfen gibt es darum unter Scheunengiebeln noch alte Taubenschläge, die heute leider meist unbewohnt sind. Die oft noch sichtbaren Einflugöffnungen erzählen von diesen früheren Zeiten. Warum also diese traditionellen Taubenschläge nicht wieder mit alten Taubenrassen beleben?

 


Unsere Geflügelrassen

Appenzeller Barthuhn

 

Appenzeller Spitzhaubenhuhn

 

Schweizerhuhn

 

Diepholzer Gans

 

Pommernente

 

Aargauer Weissschwanz

 

Berner Gugger

 

Berner Spiegelschwanz

 

Luzerner Elmer

 

Luzerner Rieselkopf

 

Thurgauer Elmer