Bienen halten und züchten

Erfolgreiches Imkern setzt einiges an Fachwissen voraus und da Bienen sich frei bewegen, profitieren auch benachbarte Imker von einer sorgfältigen, fachgerechten Bienenhaltung.

Das Imkerjahr ist abwechslungsreich und enthält einige Zeitpunkte, die man nicht verpassen darf. Dies gilt insbesondere für die Zeit des Schwärmens und der Bekämpfung von Parasiten vor dem Winter. Besonders zu erwähnen ist die Ende der 1970er-Jahre eingeschleppte Varroa-Milbe. Der fremde Parasit lebt als Untermieterin im Stock, wo sie vor allem die Larven der Bienen befällt und Überträger von Krankheiten sein kann. Die Spinnentiere stellen denn auch eine der grössten Sorgen der Imker*innen dar und verursachen grossen Bekämpfungsaufwand und Verluste. Ohne wirksame Gegenmassnahmen führt der Varroa-Befall innert kurzer Zeit zum Verlust ganzer Völker.

Das Imkern verlangt nebst einer überschaubaren finanziellen Investition in die Infrastruktur darum vor allem viel Zeit und Geduld und setzt ein fundiertes Fachwissen voraus. Dieses wird von den lokalen Imkervereinen gerne an Neueinsteiger*innen vermittelt. Die Mitgliedschaft in einem Imkerverein ist in vielerlei Hinsicht empfehlenswert: Nebst Gerätschaften, beispielsweise zur Honiggewinnung, erhält man bei den altgedienten Bienenprofis manch unschätzbaren Geheimtipp. Beim Dachverband apisuisse können sich Neulinge und Fortgeschrittene zudem über zahlreiche Kurse im ganzen Land informieren.

Zusammenarbeit über das Bienenhaus hinaus
Anders als beispielsweise bei Schafen und Ziegen, kann die Wahl der Rasse bei den Bienen einen Einfluss auf die Zucht der übrigen Rassen in der Region haben. Denn auf dem Hochzeitsflug herrscht freie Liebe und die Königin wird von denjenigen Drohnen begattet, die in ihrer Umgebung fliegen – unabhängig von deren Rasse. Mögliche Verkreuzungen können umgangen werden, indem man eine Königin kauft, die auf einer so genannten Belegstation begattet wurde. In diesen meist relativ abgelegenen Belegstationen stellt der dortige Verein sicher, dass möglichst nur Drohnen der gewünschten Rasse unterwegs sind. Befruchtete Königinnen verlassen den Stock nicht mehr und können bis zu fünf Jahre lang Nachwuchs produzieren. Die Belegstationen der Dunklen Biene sind hier aufgeführt. Der Kanton Glarus ist der einzige Kanton, der ausschliesslich die Haltung der Dunklen Biene zulässt und somit ein eigentliches Schutzgebiet darstellt.

Genauso wie einzelne Imker*innen, die mit anderen Rassen die reinrassige Zucht von Dunklen Bienen in einem Schutzgebiet stören, können auch einzelne Völker der Dunklen Bienen in Gebieten Sorgen bereiten, in denen vorwiegend mit z.B. Carnica-Bienen gearbeitet wird. Wer neu einsteigt, sollte sich nach der vorherrschenden Biene erkundigen und die Rasse auch im Sinne einer Kooperation mit den anderen Imker*innen wählen. Der Dunklen Biene hilft es also, wenn sich in einem Gebiet alle Imker*innen absprechen und sich im Idealfall einig sind, im gemeinsamen Gebiet mit der einheimischen Biene zu Imkern.

Weitere Informationen

Wenn Sie mit Ihren Bienenvölker Teil des Erhaltungsnetzwerks werden wollen, dann werden Sie am besten Mitglied im Verein Schweizerischer Mellifera Bienenfreunde (VSMB).

Viele Infos rund um Bienenhaltung finden Sie auf www.bienen.ch


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Genetische Präsenz