Anna Späth: Hochgenuss in Zwetschgenform
An guten Standorten wird diese spät reifende Tafelpflaume zum Hochgenuss für Zwetschgenliebhaber*innen.
Die Sorte 'Anna Späth' wurde 1870 von der Berliner Baumschule Späth als namenloser Sämling aus dem Dorfe Kadoszbeg (Ungarn) erworben und vier Jahre später unter ihrem Namen in den Handel gebracht.
Der Baum wächst mittelstark, das Blatt ist hellgrün und eher klein. Die Krone baut sich locker auf, mit steilen Leitästen und bald hängenden Seitenästen. Diese sind dicht mit kurzem Fruchtholz besetzt. Die Fruchtbarkeit tritt früh ein, der Baum trägt gut. 'Anna Späth' ist selbstfruchtbar und als Pollenspender geeignet.
Die Frucht ist rundoval, je nach Behang und Ernährungszustand mittelgross bis gross. Das Fruchtfleisch ist goldgelb , saftig und süss mit passend feiner Säure und typischem Gewürz. Aus geeigneter Lage löst es gut vom Stein. Der Oechsle-Gehalt erreicht 20%, also 70° - 90° Oechsle.
Je nach Jahr und Lage werden die Früchte Mitte September bis Anfang Oktober reif. 'Anna Späth' ist eine spätreifende Tafelpflaume, die vom guten Standort zum Hochgenuss für den Liebhaber*innen wird. Zur vollen Entwicklung der inneren Qualität braucht sie allerdings nährstoffreichen, genügend feuchten Boden und milde Lage. Auch als Einmach- und Konfitürenfrucht ist sie gut geeignet. Der Anbau auf Hochstamm ist empfehlenswert, sie taugt aber auch auf kleineren Formen.
Frits Brunner, Obstsortenkenner