Phaseolus vulgaris var. vulgaris

Die Wildformen der Gartenbohne sind in Mittel- und Südamerika zu finden. Im 16. Jh. wurde sie von Seefahrern nach Europa gebracht und vorerst als Kuriosität behandelt. Erst im 17. Jh. erfuhr sie weite Verbreitung und verdrängte die bisher populäre Puffbohne. In den wenigen Jahrhunderten der Bohnenkultur in Europa entstand eine enorme Vielfalt an regionalen Bohnensorten. Eine Eigenschaft, die ab den 1940er Jahren verstärkt züchterisch ausgelesen wurde, ist die Fadenlosigkeit. In der Küche sind die fädigen Bohnen unbeliebt, für die Pflanze sind sie wichtig, da die Fäden das Stützgerüst der Hülsen sind.

Es war Tradition, dass viele Frauen ihre eigenen Bohnensorten kultivierten und an ihre Töchter weitergaben. Die einfache Samengewinnung erleichterte die Erhaltung vieler Sorten. Mit der Reife werden die meisten Sorten fädig (urtümliches Merkmal).

GE-266

Blaue Adliswil

Gemüse
Garten-Bohne
Stangenbohne

Beat Brechbühl & Franca Pedrazzetti

Beat Brechbühl & Franca Pedrazzetti

Dunkelblaue, flache Hülse. Samen hellbeige mit feiner Maserung. Fadenlose Bohne, feiner Geschmack. Verzehr als Frischbohne oder als Suppenbohne. Eignet sich zum Dörren und Einfrieren. Reich tragend, jedoch langsam ausreifend, deshalb für die Saatguternte schon früh Schoten hängen lassen.

Anbau
Nicht vor dem 10. Mai ins Freiland säen wegen Frostgefahr. Auflaufen bei 10-12 Grad Bodentemperatur. Samen nur dünn mit Erde bedecken! Vor der Aussaat Stützgerüst aufstellen.

Anspruch
Bevorzugt humusreiche, warme und windgeschützte Lagen. Mögen keine verkrusteten Böden.

Pflanzabstand
80 x 50 cm (Stickelbau); 6-8 Korn/Stickel

JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Aussaat Freiland                                                
Blütezeit                                                
Ernte                                                

Anbau
Nicht vor dem 10. Mai ins Freiland säen wegen Frostgefahr. Auflaufen bei 10-12 Grad Bodentemperatur. Samen nur dünn mit Erde bedecken! Vor der Aussaat Stützgerüst aufstellen. Wenn nur wenige Samen vorhanden sind in Töpfen vorziehen. Später abhärten und auspflanzen. Für intensivere Zucht: Jeder Pflanze einen eigenen Stecken geben und die geeignetsten auslesen.

Anspruch
Bevorzugt humusreiche, warme und windgeschützte Lagen. Mögen keine verkrusteten Böden.

Pflanzabstand
80 x 50 cm / 6-8 Korn/Stickel

Mindestanzahl Samenträger
30

Befruchtungsart
Selbstbefruchtung

Verkreuzung
Verkreuzt selten mit anderen Stangen-, Busch- oder Reiserbohnen. Verkreuzung mit Feuerbohnen möglich.

Isolationsdistanz
10 m

Vermehrungsart
Samen

Saat-/Pflanzgutgewinnung
Hülsen von allen Reifezeitpunkten hängen und ausreifen lassen. In mehreren Etappen die trockenen Hülsen ablesen. Falls zuviel Nebel und/oder Frostgefahr: Rest der Pflanzen mit der Stange zusammen ausreissen und an trockenem Ort mehrere Wochen ausreifen lassen. Mit Stock dreschen oder von Hand auskernen. Gesunde Bohnen glänzen an der Oberfläche und haben keine krankheitsbedingten Verfärbungen oder Runzeln. Auslesen!
Problematisch ist beim Nachtrocknen die Vermehrung des Speisebohnenkäfers. Das ausgekernte, gut trockene Saatgut für mind. 14 Tage tiefkühlen (-20°C). Danach nochmals nachtrocknen.

Keimfähigkeit in Jahren
3

JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Aussaat Freiland                                                
Blütezeit                                                
Saat-/Pflanzguternte                                                

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Steckbrief

 einjährig
 vollsonnig
 tiefe Lagen, mittlere Lagen
 Hausgarten
 mittel
 feucht/frisch
 beige, weiss
 grün, blau, schwarz, violett
 lila/violett
 Dörren, Garen, Tiefkühlen, Dämpfen

Diese Sorte ist auch bekannt als:
Bleu d'Adliswil, Blu di Adliswil