Ursprung unbekannt, aus einem privaten Garten in der Schweiz erhalten, Mutterpflanze stammt aus Ungarn. Frucht mittelgross, feigenförmig bis birnenförmig, schmutzig olivgrün, borstenlos. Geschmack eigenartig, etwas herb, säurebetont. Späte Reife.
Stachelbeeren
Die Kulturformen der Stachelbeere entwickelten sich aus der Wildart Ribes uva-crispa, welche in Wäldern und Gebüschen des gemässigten Europas weit verbreitet vorkommt. Erste Nachweise als Gartenfrucht stammen aus dem Mittelalter. Im 18. und 19. Jahrhundert entstand vor allem in England eine grosse Sortenvielfalt. Die Einschleppung des Stachelbeermehltaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte der aufstrebenden Kultur ein jähes Ende. Heutige Züchtungen zielen auf Mehltauresistenz und Dornenlosigkeit. Dabei wurden ab den 1940er Jahren verschiedene nordamerikanische Stachelbeerarten (z.B. Ribes divaricatum, Ribes hirtellum) eingekreuzt. Eine Besonderheit ist die Grünpflücke: Sobald die Beeren etwa einen Drittel bis die Hälfte ihrer endgültigen Grösse erreicht haben, pflückt man alle kleineren Früchte und verwertet diese. Die am Strauch verbleibenden Beeren erhalten dadurch eine bessere Qualität.
Feigenförmige Ungarische
Infos zum Anbau
Anbau
Pflanzung: Pflanzzeit für wurzelnackte Pflanzen im Herbst oder zeitigen Frühjahr (Vorsicht: sehr früher Austrieb), Containerpflanzen ganzjährig möglich. Bei der Pflanzung die 3-4 stärksten Triebe belassen und auf ein Drittel ihrer Länge zurückschneiden, überzählige Triebe wegschneiden. Pflanzabstand ca. 1.3-1.5 m, eher tiefe Pflanzung.
Pflege: Jährlicher Verjüngungs- und Auslichtungsschnitt zwischen Laubfall und Ende Februar, Buschaufbau mit 8-10 Gerüstästen, die im Zyklus von 4-5 Jahren erneuert werden: jedes Jahr die 2 ältesten Triebe bodeneben wegschneiden und durch neue kräftige Basistriebe ersetzen, alle übrigen Basistriebe entfernen, Seitentriebe auslichten und nach innen wachsende Triebe entfernen.
Konsequentes Zurückschneiden der Triebspitzen bei Befall mit Amerikanischem Stachelbeermehltau. Regelmässige Unkrautbekämpfung im Stockbereich, Mulchen (kein frischer Häcksel!), Bewässerung bei Trockenheit.
Pflanzenschutz: Die meisten alten Sorten sind stark anfällig für Amerikanischen Stachelbeermehltau. Vorbeugende Spritzungen mit Pflanzenstärkungsmitteln und biologischen Präparaten (z.B. auf der Basis von Backpulver und Fenchelöl) können den Mehltaubefall reduzieren, aber nicht unbedingt verhindern. Ein sorgfältiger Winterschnitt (inkl. Entfernung Triebspitzen) mit anschliessender Schwefel-Spritzung (nur in unbelaubtem Zustand!) kann den Befallsdruck weiter reduzieren.
Düngung: Verrotteter Mist oder hochwertiger Kompost vor dem Austrieb.
Anspruch
Vorzugsweise auf etwas lehmigen, nährstoffreichen, neutralen Böden - zu leichte und zu sandige sowie sehr schwere Böden sind ungeeignet. Sonnige bis halbschattige Lagen, bis ca. 1400 m ü. M.
Pflanzabstand
130-150 x 200 cm
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Pflanzzeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Blütezeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ernte |
Infos zur Vermehrung
Anbau
Der Anbau für die Vermehrung unterscheidet sich in folgenden Punkten vom normalen Anbau:
Zur Sortenerhaltung und regelmässigen Vermehrung empfiehlt sich unbedingt eine Straucherziehung. Tiefe Pflanzung und regelmässiger Rückschnitt sind für eine erfolgreiche Regeneration besonders wichtig. Eher seitwärts nach aussen wachsende, kräftige Haupttriebe werden nicht weggeschnitten, da sie später für Absenker verwendet werden können.
Anspruch
Vorzugsweise auf etwas lehmigen, nährstoffreichen, neutralen Böden - zu leichte und zu sandige sowie sehr schwere Böden sind ungeeignet. Sonnige bis halbschattige Lagen, bis ca. 1400 m ü. M.
Pflanzabstand
130-150 x 200 cm
Vermehrungsart
Ableger/Absenker, Steckling/Rissling, Edelreis, Abriss bewurzelt
Saat-/Pflanzgutgewinnung
Stachelbeeren werden am besten über Absenker vermehrt. Dazu wird im zeitigen Frühjahr ein einjähriger Basitrieb flach auf den Boden gelegt (nicht trennen!) und befestigt. Bei Vegetationsbeginn entwickeln sich aus den austreibenden Knospen vertikale Seitentriebe, welche mit Erde angehäufelt werden, sobald sie etwa 10 cm lang sind. An der Basis dieser Seitentriebe bilden sich die Wurzeln der zukünftigen Absenkerpflanzen. Im Herbst kann der Absenker von der Mutterpflanze getrennt und in mehrere bewurzelte Abschnitte zerlegt werden.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Pflanzzeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Saat-/Pflanzguternte |
Saat-/Pflanzgut bestellen
Saat- oder Pflanzgut können Sie auf zwei Arten bestellen:
Gönner*innen können über unser Erhalternetzwerk kostenlos einige Portionen Saatgut bei unseren Sortenerhalter*innen bestellen. Manche Sorten sind auch bei kommerziellen Anbietern für alle erhältlich.
Je nach Sorte steht auch nur die eine oder andere Variante zur Verfügung. Von gewissen Sorten gibt es (noch) gar kein Angebot, weil davon nicht genügend Saat-/Pflanzgut vorhanden ist. Mehr Infos