Pflanzengesundheit bei Zierpflanzen

Die Welt der Zierpflanzen ist gross und enstprechend vielfältig sind auch mögliche Krankheiten. Wir fokussieren hier vorest auf drei Arten: Sonnenblumen, Garten-Chrysanthemen und Dahlien.

Pflanzengesundheit bei Dahlien

Die Dahlien bei ProSpecieRara wurden seit Generationen vermehrt und weitervererbt. Durch das Teilen der Knollen wird die Pflanze geklont und die Nachfahren sind genau gleich wie die Mutterpflanze. Daher sind sie anfällig auf Pflanzenkrankheiten wie Viren und Pilze, die von Mutter- zu Tochterpflanze weitergeben werden können

Mosaikvirus

Eine der gefürchtetsten Krankheiten bei den Dahlien ist das Dahlien-Mosaikvirus. Dieses Virus wird über den Saftstrom der Pflanze aufgenommen und dringt in das Genom der Pflanze ein. Es gibt bis heute kein Heilmittel dagegen. Eine befallene Pflanze muss daher über den Hausmüll entsorgt werden. Die Ansteckung erfolgt häufig durch saugende Insekten wie Blattläuse oder auch durch den Menschen (bzw. dessen Werkzeug) beim Teilen der Knollen oder Zurückschneiden der Pflanze. So haben wir schon etliche alte und seltene Sorten in unserer Sammlung verloren. Das Erkennen dieser Krankheit ist für die Erhaltungsarbeit daher sehr wichtig.

Symptome:
  • Mosaikartige helle (weiss, hellgrüne) Verfärbung durch Chlorophyllverlust auf den Blättern.
  • Verkümmerter Wuchs der Pflanze, sie wächst gedrungen und bildet kurze Blütenstände aus mit kleinen Blüten.
  • Die Pflanze wirkt generell gelblich und die Blätter sind verformt.
  • Es können nekrotische schwarze Flecken entstehen.
Behandlung:

Die befallenen Pflanzen sofort entsorgen. Hände und Werkzeug danach gründlich reinigen und desinfizieren.


Pflanzengesundheit bei Garten-Chrysanthemen

Eine häufige Chrysanthemen Krankheit ist die Blattfleckenkrankheit welche durch Pilze (z.B. Septoria ssp.) ausgelöst wird. Dabei entstehen zuerst gelbliche dann braun-schwarze Flecken mit kreisrunder Zonenbildung auf den Blättern. Bei starkem Befall sehen die Blätter, wie durchlöchert aus ‘Schrotschusskrankheit’.

Auch der braune Rost (Puccinia chrysanthemi) kommt an Chrysanthemen vor. Er zeigt sich durch rostrote Pusteln an der Blattunterseite. Bei starkem Befall stirbt das Blatt ab.

 

Pflanzenkrankheiten, welche als geregelte Nicht- Quarantäneorganismen gelten und beim Erhalt eines Pflanzenpass oder der Einfuhr kontrolliert werden

Weisser Chrysanthemenrost

Rostpilze sind artspezifisch, d.h. sie befallen nur eine Art von Pflanzen. Daher ist der weisse Chrysanthemen Rost (Puccinia horiana) nur gefährlich für die Chrysanthemen. Der Pilz breitet sich gerne aus, wenn die Blätter nur schlecht abtrocknen können. Ein sonniger Standort und nicht zu dicht stehende Pflanzen sind gute vorbeugende Massnahmen. Das Schadbild sind runde gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und ein weisser, filziger Belag auf der Blattunterseite. Kranke Blätter entfernen.

Weitere Informationen und Schadbilder


Stauchekrankheit der Chrysantheme

Bei der Stauchekrankheit bleiben die Pflanzen eher klein, oft besteht Zwergwuchs. Die Wurzeln werden nur gering ausgebildet. Die Blüten sind deutlich kleiner als normal.

Weitere Informationen und Schadbilder


Tomatenbronzefleckenvirus

Dieser auf Tomaten häufige Erreger kann auch auf den Chrysanthemen vorkommen und wird häufig von Thripsen übertragen. Die Kontrolle auf Thripse ist deshalb in dieser Kultur auch wichtig. Das Schadbild ist sehr divers.

Weitere Infos / Schadbild


Quarantäneorganismen

Diese Schadorganismen sind nicht oder kaum in der Schweiz verbreitet. Sie bringen ein grosses Schadpotential mit sich und eine Bekämpfung ist nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Chrysanthemum stem necrosis virus

Thrips palmi


Pflanzengesundheit bei Sonnenblumen

Im Anbau mit Sonnenblumen können verschiedene Krankheiten auftreten. Hier werden wir nur auf die beiden wichtigsten geregelten Krankheiten eingehen.

Falscher Mehltau

Der Falsche Mehltau der Sonnenblume ist eine der gefährlichen Krankheiten im Sonnenblumenanbau. Ein Befall muss den kantonalen Pflanzenschutzfachstelle gemeldet werden. Der Erreger verbreitet sich durch Wind und Wasser und kann mehrere Jahre im Boden überleben.

Das typische Schadbild sind auf der Blattoberseite entlang der Blattadern hellgrüne bis gelbe eckige Flecken und auf der Unterseite ein weisslicher Belag. Die Pflanze wächst allgemein langsamer und hat oft Zwergwuchs. Befallene Keimlinge oder Jungpflanzen sterben komplett ab.

Es sollten während der Vegetationsperiode mindestens zwei Kontrollen durchgeführt werden.

Weitere Informationen und Schadbilder


Quarantäneorganismen

Diese Schadorganismen sind nicht oder kaum in der Schweiz verbreitet. Sie bringen ein grosses Schadpotential mit sich und eine Bekämpfung ist nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Feuerbakterium Xyllela fastidiosa